Richard Wagner und Gabriele D´Annunzio


Wagner in Italien

Richard Wagner liebte Italien. Venedig war er besonders verbunden. In Siena fand er den heiligen Gral und den Parsifal beendete er in Palermo.  Adoptivtochter Blandine heiratete in die sizilianische Adelsfamilie Gravina aus Ramacca ein.

 

Als D´  Annunzio den Roman "Trionfo della Morte" schrieb, inspirierte er sich im Zimmer Wagners in Palermo. Mit seiner Geliebten Maria Gravina Cruyllas aus Ramacca hatte er zwei Kinder und war so mit dem Wagnerclan verschwägert.

 



Künstler und Propheten

Ein Blick hinter die Kulissen des Kulturbetriebs in die Werkstatt der Künstler Wagner und D´  Annunzio zeigt: Der Künstler eroberte eine neue Rolle in der säkularen demokratischen Gesellschaft. Er wurde zum Propheten, zum Intellektuellen. Niemand reflektierte die neue Rolle so tief wie Richard Wagner. Die Rezeption durch D´  Annunzio zeigt die kommunikative Anschlußfähigkeit von Wagners Theorien außerhalb Deutschlands.

 



Der wahre Nachfolger

Die nationale Vereinnahmung Wagners vom deutschen Nationalismus wurde im Ausland als Provokation empfunden und das nicht widerspruchslos. Gabriele D´  Annunzio stellt sich gegen die Bayreuther Auslegung und knüpft dennoch gedanklich an Wagner an. Ziel seiner nationalen Ästhetik ist nicht Differenzen auszuschließen. Im Gegenteil: Der Italiener soll erst erschaffen werden, in Anlehnung an Wagner, das Festspielhaus und Bayreuth.

 



Multimediales Bayreuth

Das Weltbild des modernen Menschen entsteht in der Literatur. Hier sucht er seine Vorbilder. Vermittelt wird es durch Multimedia. Urzelle der medialen Vermittlung: das Festspielhaus in Bayreuth.